WM 2014 Santander, Tag 6: Versöhnlicher Abschluss auf Rang 18 

Mit drei weiteren Rennen wurden die Final Races der 470er-Herren bei der Weltmeisterschaft in Santander heute Nachmittag beendet. „Heute war es mal richtig gut, drei Rennen hintereinander“, kommentierte Philipp Autenrieth den Tag bei rund 15 Knoten ablandigem Wind an der nordspanischen Küste. Mit den Plätzen 9, 22 und 5 beendeten Julian und Philipp Autenrieth (Bayerischer Yacht-Club) die WM 2014. Insgesamt ist das vorläufig (da die Protestfrist noch läuft) Rang 18. „Top-20 ist okay“, sind die beiden Augsburger mit dem Gesamtergebnis zufrieden. Dennoch: „Es waren noch viele Kleinigkeiten, wo wir Punkte haben liegen lassen. Aber daran arbeiten wir“, verspricht Philipp.

 

Doch im Einzelnen zu den letzten sechs Rennen: Erst gestern, am fünften Regattatag der 470er, konnte bei 20 bis 25 Knoten Wind die vierte und letzte Wettfahrt der Qualifikationsserie gesegelt werden. Schon beim Segeln zu der weit vom Hafen weg liegenden Regattabahn merkten die Autenrieths: „Da war richtig Druck, das kam uns entgegen.“ Etwa als Sechste, aber nahezu gleichauf mit dem Zweiten, rundeten sie die Luvtonne. Etwa zehn Knoten Unterschied hatte Grundwind und die Böen. „Das war, wie wenn man gegen eine Wand läuft“, schilderte Philipp. „Wir hatten 200 Meter Vorsprung vor dem restlichen Feld, sind dann aber gekentert und haben dabei den Spi völlig zerrissen. Den Rest der Regatta mussten wir ohne Spi fertig segeln.“ Unter diesem Aspekt ist der 11. Platz, den sie ins Ziel brachten, akzeptabel. „Von den Punkten her war es natürlich ärgerlich“, kommentierte Philipp, als er am Ende der WM auf die Liste blickte.

Nach diesem Rennen mussten alle an Land, die Flotte wurde in Gold und Silber geteilt – und wieder aufs Wasser geschickt. Bei nun deutlich weniger Wind starteten sie zweimal recht bescheiden. Im ersten Gold-Fleet-Lauf wechselten die Positionen ständig. Die Autenrieths waren mal in der Mitte, dann fast Letzte, am Schluss auf Platz 16 im Ziel. „Im letzten Rennen haben wir es dann nicht mehr geschafft, nach vorne zu kommen“, so Philipp. Abends um acht Uhr waren die 470er-Segler erst an Land, ein gute Stunde später in der Unterkunft todmüde im Bett.

 

Um die 15 Knoten wiederum ablandiger Wind – also ein weiteres Mal extrem drehend – erwartete sie dann heute, Freitag 19. September. Das ganze erste Tagesrennen waren die Autenrieths Fünfte. „Auf dem Reach ins Ziel haben wir wie die vorderen den Spi runter“, berichtet Philipp. Ein Halbwindgang mit böigem Wind – da wollten sie nichts riskieren. „Doch die hinteren ließen die Spinnaker oben – und kamen mit der nächsten Bö angeschossen“. Einige brachen durch das Spitzenfeld – und die Autenrieths kamen als Neunte ins Ziel.

Im nächsten Rennen waren sie etwa auf Rang 15 an der Luvtonne, konnten zunächst ein paar Plätze auf Vorwind gut machen. Auf dem Vorwindschenkel sind sie aber dann weiter nach rechts. Mit einem Böenfeld kamen jedoch links die Boote von oben angebraust – und etwa zehn waren wieder durch. Rang 22 im Ziel.

Das dritte und letzte Rennen des Tages (insgesamt Wettfahrt Nr. 9) „war ein positiver Abschluss“, so Philipp. „Wir sind zwischen den Gold- und Silbermedaillengewinnern von 2012 gestartet und konnten den Speed halten“, strahlte der BYC-Vorschoter. Mit den Drehern im ablandigen Wind sind die Autenrieths diesmal gut zurecht gekommen. An der Luvtonne waren sie vierte – „bis auf Mathew konnten wir alle halten“, war Philipp mit Platz 5 im Ziel zufrieden. 150 Meter Vorsprung auf den nächsten – „ein ordentlicher Abschluss!“

„Das war der anstrengendste Event, den wir je gesegelt sind“, fassten Julian und Philipp die WM zusammen. 30 Stunden waren sie auf dem Wasser – aber nur zehn davon, um Wettfahrten zu segeln.

Morgen schauen sie dann noch beim Medal-Race der 470er zu, am Sonntag geht es wieder mit dem Audi Q5 auf die lange Heimreise.

 

Das endgültige Resultat nach Protesten und nach dem Medal-Race:

1. Mathew Belcher und William Ryan (Australien), 25,3 Punkte

2. Sime Fantela und Igor Marenic (Kroatien), 44 Punkte

3. Panagiotis Mantis und Pavlo Kagialis (Griechenland), 47 Punkte

17. Ferdi Gerz und Olli Szymanski (München/Berlin), 112 Punkte

18. Julian und Philipp Autenrieth (Augsburg, Bayerischer Yacht-Club), Plätze 3-26-21-11-16-27-9-22-5, 113 Punkte

 

19.09.2014

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